Durchsatzmengen im Bergbau

Doppeldeck-Linearschwingsieb mit 72 t Eigengewicht für 10 000 t/h Erzschlamm

S‌chenck Process hat kürzlich sein bisher größtes Doppeldeck-Linearschwingsieb konzipiert und gebaut. Das Einsatzgebiet für die Sieb-Modellreihe SLK4390WX befindet sich in der Nassaufbereitung von großen Durchsatzmengen im Bergbau – speziell hier bei der Entladung der semiautogenen (SAG) Mühlen mit 6000 t/h Feststoff und 4000 m3/h zusätzlicher Wassermenge.

In vielen Regionen und Ländern gibt es große Kupfer- und Goldtagebauminen, die in der Regel SAG-Mühlen zur Verarbeitung der Erze einsetzen. In parallel arbeitenden Linien werden eine Vielzahl an Siebmaschinen verwendet, um viele tausend Tonnen Kupfer, Gold, Molybdän und andere Metalle zu gewinnen.

Das Sieb SLK4390WX ist rund 5,5 m breit, 10,5 m lang und 6,5 m hoch. Es ist das erste Doppeldeck-Linearschwingsieb mit vier DF704-Erregern, Doppelantrieb mit zwei 90 kW-Motoren und einer variablen Drehzahlregelung. Bei einem Gesamtgewicht von 120 t, einem schwingenden Gewicht von 72 t und Erregern, die zusammen eine Kraft wie 4 Flugzeug-Triebwerke erzeugen, wundert es nicht, dass man das Sieb auch liebevoll „das Biest“ nennt.

Eine Maschine in dieser Dimension gibt aufgrund ihrer Größe starke Vibrationen in Fundamente und Tragstrukturen ab. Durch den Einsatz eines Isolierrahmens wird diesem Problem entgegengewirkt. Der Isolierrahmen sorgt dafür, dass während des Betriebes nur ein Bruchteil der Erregerkraft an die tragenden Strukturen und Fundamente abgegeben wird.

Das Anlagendesign erfordert es, dass die Siebmaschinen regelmäßig aus der Produktionslinie herausgenommen werden müssen – z.B. um den Siebbelag zu wechseln. Zur Minimierung der Stillstandszeiten wurde daher ein Wartungsredundanzprinzip konzipiert: Mit Hilfe eines auf Schienen laufenden Fahrrahmens wird das komplette Sieb inklusive Isolierrahmen, Antriebsmotoren und Wasserbedüsung aus dem Produktionsabschnitt herausgefahren. Zeitgleich fährt ein zweites, baugleiches Sieb in Betriebsposition und wird per „Plug & Play“ in Betrieb genommen.

Zusätzlich ist das Sieb mit einem CONiQ-Zustandsüberwachungs-System ausgerüstet. Dies ermöglicht dem Bedienpersonal, regelmäßig Informationen über die Betriebsparameter des Siebes zu erhalten. Diese Informationen können zudem per Remote-Verbindung auch von Schenck Process überprüft werden.

Das gesamte Projekt wurde unter regionaler und globaler Beteiligung umgesetzt. Konzeption und Engineering wurden von Schenck Process in Australien übernommen. Gefertigt wurden die Maschinen von Schenck Process an den Standorten in Deutschland, Australien und China. Endmontage und Werksprobeläufe fanden in China statt. Von dort aus werden die 2 Siebe dann direkt an den Einsatzort ausgeliefert.

„Das Applikationswissen und das Engineering Know-How von Schenck Process war bei diesem Projekt entscheidend. Ein Verständnis für das Verhalten des zugeführten Aufgabematerials und die robuste und langlebige Siebmaschinenkonstruktion waren der Schlüssel zum Erfolg. Das alles hat man nur, wenn man über viele Jahre an Erfahrung in der Sieb- und Aufbereitungstechnik verfügt“, berichtet Jan Ehrenfels, Abteilungsleiter Siebtechnik Europa bei Schenck Process. Wenn es darum geht, die Prozess- und Produkteffizienz zu maximieren, die Verfügbarkeit von Anlagen zu optimieren oder den Lebenszyklus der Anlagen zu verlängern, bietet Schenck Process mit umfassender Fachkompetenz kundenspezifische Lösungsstrategien.

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