Bedarfsgerechte Regelung der Reagenziendosierung in der Steinkohleflotation

Die Feinstkornaufbereitung ist der teuerste Verfahrensschritt in der Steinkohlenaufbereitung. Hierin ist der Prozessschritt der Flotation integriert, der insbesondere mit seinen Flotationsölverbräuchen die Betriebskosten beeinflusst. Das Regelsystem der Steinkohleflotation konnte durch eine zuverlässige Messung des Feststoffgehaltes der Trübe und durch den Einsatz eines Bildanalysesystems für den Schaum der letzten Zelle verbessert werden. Ein dynamisches Simulationsmodell für den Feststoffgehalt des Aufgabekreislaufs wurde entwickelt und in das Prozessleitsystem der Aufbereitungsanlage Auguste Victoria implementiert. Dadurch konnten teure Messeinrichtungen, in diesem Fall fünf radiometrische Dichtemessgeräte, durch Software ersetzt werden. Die Regelung des Flotationsprozesses wurde durch eine präzisere Dosierung des Flotationsreagenzes unter Verzicht auf Sicherheitszuschläge erheblich verbessert. Gleichzeitig eröffnet dieses Modell den Weg für eine erfolgreiche Anwendung eines Bildanalysesystems für den Flotationsschaum. Damit ist nachträglich eine automatische Anpassung der Reagenziendosierung an die Rohschlammeigenschaften möglich. Durch Kombination dieser beiden Maßnahmen ist eine dauerhafte Verminderung des Reagenzienverbrauchs zwischen 15 und 30 % bei gleichzeitiger Minimierung der Wertstoffverluste durch zu geringe Reagenzdosierung zu erwarten.