Reduzierter Frischwasserverbrauch
Jährlich werden weltweit mehr als 8 Mrd. Tonnen Kies und Sand im Betonbau, Straßenbau, Eisenbahnbau, für Mauer- und Putzmörtel, Estriche und Kalk benötigt. Der Bedarf der Bauwirtschaft an Sand und Kies bewirkt eine ständige Nachfrage nach weiteren Abbauflächen. Daher stellt sich immer häufiger die Frage, wie Kies durch den Einsatz moderner Technologien umweltgerecht abgebaut werden kann.
Kies und Sand werden in der Regel stufenweise mit Ladern und Baggern abgebaut. Mittels LKW wird das Rohmaterial zum Kieswerk gebracht. In einer Trennstation werden unerwünschte Bestandteile ausgeschieden, der Kies wird gesiebt und in unterschiedliche Korngruppen aufgeteilt. Für das Reinigen und Klassieren der verschiedenen Kiesfraktionen ist viel Wasser notwendig. Übrig bleibt ein feines Sediment, welches meist in Lagunen oder Schlammweiher gepumpt wird. Von dort muss es mittels Baggern oder anderen Baumaschinen abgetragen oder verlanden werden. Da dies eine eher aufwändige und langwierige Methode des Kiesabbaus ist, setzte sich besonders in Kieswerken, in denen große Mengen an Kieswaschwasser mit einem hohem Gehalt an Feinteilen anfallen, die mechanische Trenntechnik mittels Zentrifugen durch.
Zur Fest-Flüssig-Trennung wird das Waschwasser über eine Pumpe von den Auffangbehältern in den Einlaufraum der Schnecke geleitet. Von dort gelangt es nach schonender Vorbeschleunigung (in Umfangsrichtung) über die Verteileröffnungen in die Trommel. Die Schnecke dreht sich mit einer geringen Differenzdrehzahl relativ zur Trommel und fördert die abgesetzten Feststoffe zum konisch verengten Ende der Trommel. Der entwässerte Feststoff wird durch Austrittsöffnungen am konischen Ende der Trommel in das Feststoffgehäuse ausgeworfen und nach unten abgeleitet. Die geklärte Flüssigkeit fließt zum zylindrischen Ende der Trommel und läuft dort über Öffnungen im Trommeldeckel ab. In diesen Öffnungen befinden sich sehr exakt justierbare Wehrscheiben, mit denen die Teichtiefe in der Trommel eingestellt wird. Die Flüssigkeit wird im Ablaufgehäuse aufgefangen, fließt drucklos ab und wird in den Wasserkreislauf zurückgeführt.
Die Firma SV Sandvertriebs- und Verwertungsgesellschaft Wolkersdorf betreibt seit mehreren Jahren eine Prozesswas-seraufbereitungsanlage mit einem Flottweg Dekanter zur Entwässerung des abgetrennten Schlamms (Bild 1 und Bild 2). Ziel der neuen Aufbereitungsanlage war es, den Frischwasser- bzw. Grundwasserverbrauch deutlich zu reduzieren. Zentra-ler Bestandteil der Prozesswasseraufbereitungsanlage ist die Entwässerung des ausgewaschenen Schlamms durch einen Spezialdekanter der Firma Flottweg. Der nach dem Durch-laufen verschiedener Siebstufen und des Lamellenklärers abgetrennte Schlamm wird mit Flockungsmittel versetzt und vom Flottweg Dekanter kontinuierlich auf 55 % TS entwässert. Der Schlamm ist damit stichfest und für Lagerung und Weitertransport geeignet. Aufgrund der kontinuierlichen Durchsatzleistung, der hohen Verfügbarkeit und der Zuverlässigkeit des Flottweg Dekanters kann auf eine Zwischenstapelung des Schlamms nach dem Lamellenklärer verzichtet werden.
Durch die Nutzbarmachung des im Schlamm enthaltenen Wassers wurde der Frischwasserverbrauch erheblich reduziert. Die neue Technologie erbringt damit eine deutliche Einsparung in den Betriebskosten des Sandwerks. Darüber hinaus trägt die Investition in die neue Anlage zur Schonung unserer wichtigsten Ressource Wasser bei. Der Flottweg Dekanter zeichnet sich im Gegensatz zu vergleichbaren Filtertechnologien durch eine absolut kontinuierliche Arbeitsweise aus. Die niedrigen Investitionskosten und der geringe Installationsaufwand waren darüber hinaus ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten des Flottweg Dekanters. Die intelligente Steuerung ermöglicht einen wachfreien Betrieb, so dass das Betriebspersonal kaum zusätzlichen Aufwand durch den Dekanter hat.