Mit dem Bagger-Simulator auf die digitale Baustelle
Seit 13. Dezember 2017 können Studierende und Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg in einem Simulator die Entwicklung und den interaktiven Umgang mit großen Bau- und Bergbaumaschinen proben.
Der in Finnland entwickelte Hightech-Simulator bewegt sich wie in echter Bagger und wird über realistische Bedienelemente gesteuert. Bildschirm und Fahrersitz bewegen sich dabei je nach Steuerbewegung mit. „So können wir unsere Studierenden bestens auf den Einsatz an einem richtigen Großgerät vorbereiten und ihnen den Aufbau der Maschinen und ihre Arbeitsweise erlebbar vermitteln“, erklärt Carsten Drebenstedt, Bergbauprofessor an der TU Bergakademie Freiberg.
Mit Hilfe einer integrierten Software können die Nachwuchswissenschaftler künftig sogar selbst eigene Maschinen entwerfen und am Simulator testen. „Mit dem Bagger-Simulator eröffnen sich für die Lehre und Forschung völlig neue Möglichkeiten“, so Prof. Drebenstedt.
Er forscht mit Wissenschaftlern der Nachwuchsforschergruppe InnoCrush an einer neuen Generation von Bergbaumaschinen für hochfeste Gesteine wie Granit. Mit dem Bagger-Simulator können die Forscher künftig bestimmte Komponenten einer Maschine wie das Fahrwerk, den Ausleger, den Antrieb oder das Arbeitswerkzeug digital entwerfen und deren Praxistauglichkeit erproben. Nach dem Test lassen sich Maschinendaten wie die Beanspruchung des Elektromotors oder der Hydrauilk, der Dieselverbrauch, die Belastung der Bauelemente oder die Maschinenleistung auslesen und analysieren. Mit Hilfe der gewonnenen Daten kann die Konstruktion verbessert und anschließend ein erster Prototyp gebaut werden.
Zu öffentlichen Veranstaltungen wie dem Campus-Tag am 11. Januar 2018 oder dem Tag der offenen Tür am 5. Mai 2018 können auch Schüler und Schülerinnen den Bagger-Simulator ausprobieren.
Hersteller des Bagger-Simulators ist die finnische Firma Mevea. Vor der Einführung des Simulators fanden Konsultationen bei Partnerhochschulen im finnischen Lappeenranta statt.
Ansprechpartner: Prof. Carsten Drebenstedt, Tel.: 03731/39-3373