Klares Konzept vom Stoff zum Stoff

recycling aktiv 2011, Karlsruhe,

Baden-Baden/Deutschland (18.-20.05.2011)

Welche Technik per Recycling einen neuen, wiederum stoff­lichen Nutzen ermöglicht, zeigen die Aussteller verschiedener Sparten auf der in diesem Jahr einzigen und größten Messe zum stofflichen Recycling – der recycling aktiv 2011. Stoff­liches Recycling ist ein weites Feld und inzwischen nicht nur eine industrielle Wirtschaftsgröße. Recycling ist auch Einsicht in die Endlichkeit unserer Ressourcen. Die Rohstoffgewinnung aus Recycling zur Versorgung der Industrie mit Rohstoffen halten laut einer aktuellen Forsa-Umfrage 97 % der Deutschen für eine zentrale Aufgabe. Weil das so ist, kann nicht jeder Freund der Wiederverwertung nur für sich allein ein „aus Alt mach Neu“-Programm fahren. Dazu gibt es längst Fachleute in wirtschaftlichen Struk­turen, die sich mit der nötigen Tech­nik ausstatten, um im Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Ein repräsentativer Querschnitt dieser technisch anspruchsvollen Lösungen wird zur recycling aktiv 2011 in Aktion gezeigt. Bisher haben sich etwa 80 Aussteller mit rd. 115 vertretenen Marken angemeldet. Durch den Wechsel in einen neuen Geländebereich des Baden Airparks stehen der Messe diesmal 35 % mehr Fläche zur Verfügung, als bei der vergangenen Veranstaltung in 2007. Von 55 000 m² sind zum jetzigen Zeitpunkt ungefähr 76 % belegt.

 

Derzeit, nur wenige Monate vor Messestart, nimmt auch die Messechoreographie jener Aussteller Gestalt an, die sich an den lebendigen Demonstrationen beteiligen: Bei der recycling aktiv 2011 wird gehäckselt, gepresst, geschnitten, gerissen, pelle­tiert, gereinigt, gesammelt, verladen und gelagert, um live darzustellen, wie Schrott, Papier, Holz, Kunststoff und zahlreiche andere Stoffe, zu wertvollen Sekundärrohstof-fen werden (Bild). Alle diese wichtigen Schritte dienen schließlich der sorgfältigen Materialvorbereitung für ein zweites Produktleben. Und jede Recyclingsparte setzt auf individuelle Lö­sungen. Ganz klar, dass Altpapier eine andere Aufbereitungsart benötigt als Kunststoff, Grünschnitt, Holz, Glas, Beton oder Stahl. Natürlich gibt es auch Anbieter, die mehrere Sparten bedienen mit jeweils adaptierten Lösungen nach einem Grundkonzept.

 

Die 2. recycling aktiv verspricht eine ausgesprochen spannende Show zu werden. Darüber hinaus besitzt die Messe ein interessantes Ausbaupotenzial. Über kurz oder lang wird an einem europaweiten Verbot der Deponierung unbehandelter Abfälle, wie es in Deutschland oder Österreich bereits gilt, kein Weg vorbeiführen. Diese Maßnahme wird zu einem wichtigen Baustein, um die hochwertige stoffliche Verwertung grundsätzlich zu stärken. Hinzu kommt der eiserne Wille, die unter dem Sammelbegriff „Seltene Erden“ zusammengefassten 17 Metalle, die eine wichtige Rolle für High-Tech-Industrien spielen, künftig durch deutlich intensivere Recyclingaktivitäten für einen zweiten Einsatz wieder verfügbar zu machen. Natürlich wird dafür nicht die ganz große Maschine gebraucht, sondern zuerst einmal ist laut einer aktuellen Studie des Öko-Instituts ein Experten-Netzwerk nötig. Diesem wird die Aufgabe zufallen, ein funktionierendes Recycling-System zu entwickelt, das mit einiger Sicherheit im Bereich Feinmechanik, Metallurgie und Chemie angesiedelt sein wird. Beispielsweise finden sich in Alt-Handys neben purem Gold, Kupfer und Silber auch eine ganze Reihe „Seltene Erden“-Metalle. Automobil-, Solar- und Elektronikindustrie sind auf die permanente Verfügbarkeit dieser Metalle angewiesen. Es sieht so aus, als könnte dieses Thema nach Fortschritten in den Recyclingtechniken vielleicht schon auf der übernächsten recycling aktiv ebenfalls eine Rolle ­spielen.


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